Sonntag, 16. Dezember 2007

Luzide Träume 4

Stabilisieren der luziden Welt
Ist man in der Traumwelt luzid geworden, sollte man ein paar Regeln einhalten,
um nicht gleich wieder rauszufliegen (also aufzuwachen oder in einen
nicht-luziden Traum abgleiten).
1. Emotional weitgehend unbeteiligt bleiben !
Das geht los beim luzid werden: gerade
Anfaenger freuen sich gewoehnlich sehr darueber und werden sehr aufgeregt
(toll, ich bin luzid !) und fliegen deshalb recht schnell wieder raus. Im Lauf
der Zeit sollten luzide Traeume zu etwas 'Normalem' werden, man sollte also
waehrend dem Zustand nicht davon beeindruckt sein. Hat man den ersten
Augenblick ueberstanden, kommen die naechsten Huerden: saemtliche
menschlichen Triebe haben im luziden Zustand eine groessere Macht ueber uns
als in der Alltagswelt, weil die sozialen Filter wegfallen. Es ist deshalb
nicht leicht, sinnvolle Aktionen durchzufuehren, man wird schnell abgelenkt.
Der Traumkoerper muss erstmal etwas diszipliniert werden, er darf sich
nicht einfach wie ein Blatt im Wind bewegen, sondern sollte unserem Willen
gehorchen. Das erfordert viel Uebung. Hilfreich ist, wenn man sich schon
vorher ueberlegt hat, was genau man im naechsten luziden Zustand machen
will. Manchmal (bei weitem nicht immer) erinnert man sich dann daran und
kann halbwegs nach einem Plan vorgehen. Wer Probleme hat, sich im Traum an
die Ziele, die man sich im Wachzustand gesetzt hat, zu erinneren, kann sich
ein Sigill auf seine Hand malen (mit dem Inhalt der geplanten Aktionen) und
es dann in sein Unbewusstes versenken. Der Traumkoerper wird das Sigill auf
seiner Hand sehen und es ohne Probleme verstehen, sprich in die gewuenschten
Handlungen umsetzen.
Faustregel: starke emotionale Beteiligung kostet viel Traumenergie und
fuehrt fast immer zu einem vorzeitigen schnellen Ende der luziden Phase.
Ganz deutlich merkt man das bei sexuellen Aktivitaeten in einem LT. Solchen
Dingen also moeglichst aus dem Weg gehen, auch wenn's schwerfaellt :-)
2. Nichts laengere Zeit fixieren !
Die meisten Traumwelten haben die Angewohnheit, fluechtiger als die
Alltagswelt zu sein. Man hat oft das Gefuehl, nicht richtig sehen zu
koennen, weil es verschwommen oder dunkel ist. Das bedeutet, die Wahrnehmung
ist nicht voll auf diese Welt eingestellt. Jetzt darf man einen Fehler nicht
machen: einen Gegenstand der Umgebung fuer laengere Zeit fixieren, um ihn
scharf gestellt zu bekommen. Man fliegt naemlich dann gewoehnlich raus aus
dem Traum, die Welt loest sich auf. Um seine Umgebung zu erkunden, sollte
man besser die Technik des Anhaltepunktes verwenden: man sucht sich einen
Gegenstand der Umgebung als Ausgangspunkt aus, zu dem man regelmaessig
wieder zurueckkehrt zwischen dem Betrachten anderer Gegenstaende. Jeder
Gegenstand wird nur fluechtig angeschaut ! Damit kann man die Welt
einigermassen stabilisieren. Die eigenen Haende sind zum Beispiel gut
geeignet als Ausgangspunkt, weil man die meistens bei sich hat :-)
Oft hilft es auch, einfach mal loszulaufen, dann aendert sich naemlich auch
die Umgebung, und die Gefahr des Fixierens ist geringer. Das ist meine
bevorzugte Methode, um mich in der luziden Welt zu halten.
Eine weitere Moeglichkeit ist es, irgendwelche Gegenstaende kurz (!) zu
beruehren, das ergibt auch einen engeren Kontakt zur Traumwelt und somit
eine Stabilisierung.